Table of Contents

  • Nur wenige Phänomene haben die Geschichte der Menschheit so entscheidend geprägt wie die Migration. Ihr Einfluss ist in unseren pulsierenden, multi-ethnischen Gesellschaften allgegenwärtig – überall werden wir daran erinnert, wie stark das Bestreben der Menschen ist, an einem anderen Ort ein besseres Leben zu finden. Mit der Zuwanderung kommen neue Ideen, neue Energie und neue Verbindungen ins Land, die sich in unserem Alltag auf tausendfache Weise niederschlagen – wir essen italienische Pizza, indischen Curry und japanische Sushi, kaufen in Spätkaufläden an der Ecke ein, die von hart arbeitenden Zuwanderern geführt werden, und viele von uns arbeiten tagtäglich mit oder für Unternehmen, die von Migranten mit großem Weitblick und viel Energie gegründet worden sind.

  • Nur wenige Themen geben so häufig Anlass zu Kontroversen wie die Zuwanderung, was z.T. dadurch bedingt ist, dass sie so viele andere Bereiche berührt – Wirtschaft, Demografie, Politik, innere Sicherheit, Kultur, Sprache und sogar Religion. Daher ist es wichtig, über diese Kontroversen hinaus auf die Fakten und Realitäten der internationalen Migration einzugehen.

  • Nahezu seit es Menschen auf dieser Erde gibt, haben sie sich auf Wanderschaft begeben in der Hoffnung, sich anderswo eine neue und bessere Existenz aufzubauen. Für Abermillionen von Menschen ist dies noch heute der Fall – insgesamt leben etwa 3% der Weltbevölkerung außerhalb ihres Herkunftslands. Bemerkenswert dabei ist, dass die Chancen, die sich ihnen bieten, ebenso wie die Benachteiligungen und Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, vielfach noch dieselben sind, die auch frühere Migrantengenerationen erwarteten.

  • Migranten, die legal einreisen möchten, können sich ihr Zielland selten frei aussuchen. Migrationsbewegungen unterliegen zahlreichen Regeln, Übereinkommen und Bestimmungen, die darüber entscheiden, wer sich wohin begeben darf. Allerdings können internationale Übereinkommen den Migranten auch beachtliche Niederlassungsrechte zusichern.

  • Bildung kann jungen Migrantinnen und Migranten dabei helfen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, die Landessprache zu lernen und die Kompetenzen zu entwickeln, die sie für das Erwachsenenleben benötigen. Leider fällt ihre Bildungsbilanz unterschiedlich aus: Einige erzielen außergewöhnlich gute Leistungen, während andere Problemen begegnen, die zu einer lebenslangen Benachteiligung führen.

  • Es reicht, in einem Industrieland ein Krankenhaus zu besuchen, um zu sehen, welche Funktionen Migranten erfüllen – sämtliche nämlich, von der des Chirurgen bis hin zu der einer einfachen Putzkraft, die den Boden wischt. Migranten können einen wichtigen Beitrag zur Vergrößerung der Erwerbsbevölkerung leisten, selbst wenn ihre Präsenz auf Ablehnung stoßen kann und sie nicht immer die Möglichkeit haben, ihre Qualifikationen optimal einzusetzen.

  • Für die Entwicklungsländer kann die Migration sowohl ein Segen als auch ein Fluch sein – ein Segen, weil sie ihnen Rücküberweisungen, Auslandskontakte und Erfahrung bringt, ein Fluch, weil sie sie ihrer intelligentesten und besten Arbeitskräfte beraubt. Die Herausforderung für die Politik besteht darin die Kosten zu minimieren und den Nutzen zu maximieren, und zwar für Entwicklungsländer und Industrieländer gleichermaßen.

  • Auch wenn sich die Migrationsbewegungen nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit vollzogen, waren sie doch eine Konstante in der Geschichte der Menschheit – und sie werden dies auch weiter bleiben. Es ist äußerst wichtig, dass wir geeignete Antworten auf dieses stets im Wandel begriffene Phänomen fifi nden, damit unsere Gesellschaften weiter Nutzen aus der internationalen Migration ziehen können. Ein Aspekt der dahingehenden Anstrengungen ist die Messung der Migrationsströme.