• In diesem Kapitel werden inspirierende politische Vorgehensweisen aus 28 EU-Mitgliedstaaten sowie eine Reihe von Abbildungen mit Schlüsselindikatoren für das Unternehmertum und die selbstständige Erwerbstätigkeit in unterrepräsentierten und benachteiligten Gruppen im Vergleich zu den Durchschnittswerten für die Europäische Union vorgestellt.

  • Beschreibung: Beim Unternehmensgründungsprogramm (UGP) des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) handelt es sich um ein integriertes Unterstützungsangebot, das Unternehmen in der Gründungsphase Beratung durch externe Unternehmensberater, individuell zugeschnittene Ausbildungsprogramme sowie eine Unternehmensgründungsbeihilfe (für den Lebensunterhalt) zur Verfügung stellt. Die Zielgruppe sind Arbeitslose, die eine Geschäftsidee und die relevanten beruflichen Fähigkeiten haben.

  • Beschreibung: Stebo (http://www.stebo.be/) ist eine gemeinnützige Organisation, die Projekte, Dienstleistungen und Initiativen zur Bekämpfung der sozialen und wirtschaftlichen Ausgrenzung und zur Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt, der Wohnraum- und Bildungssituation entwickelt und durchführt. Dazu gehört auch die Förderung von Unternehmern aus benachteiligten Gruppen, wie zum Beispiel kürzlich Zugewanderte, durch Informationsdienste, Ausbildungen, Coaching und Unterstützung mit Netzwerkarbeit und Projektentwicklung.

  • Beschreibung: Ziel dieses Programm ist die Schaffung sozialen Kapitals durch die Gründung und Weiterentwicklung von Sozialunternehmen, die Projekte zur Verbesserung von Managementfähigkeiten und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen mithilfe von Motivationstrainings und individueller Beratung umsetzen. Zielgruppe dieser Unterstützung sind Menschen mit Behinderungen, Menschen, die eine Freiheitsstrafe verbüßt haben, Alleinerziehende, Mitglieder ethnischer Minderheiten, Menschen, die in Einrichtungen leben, an Drogensucht Leidende und Langzeitarbeitslose.

  • Beschreibung: Das Projekt „It’s time for women“ unterstützt arbeitslose Frauen durch Ausbildungen zur selbstständigen Erwerbstätigkeit beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt. Es wurde in Gespanschaften durchgeführt, die vom Krieg betroffen waren und wo die Arbeitslosenquoten bei Frauen höher lagen als der Landesdurchschnitt.

  • Beschreibung: Das Beihilfeprogramm zur Stärkung junger Unternehmer bietet finanzielle Unterstützung in Form von Beihilfen in Verbindung mit betriebswirtschaftlichen Ausbildungen für Unternehmensgründungen und Kleinunternehmen für junge Menschen im Alter zwischen 20 und 39 Jahren, die ihr eigenes Unternehmen gründen und weiterentwickeln möchten. Hauptziel des Programms ist es, die Arbeitslosigkeit unter Absolventen zu bekämpfen, doch unterstützt es auch Frauen, die einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt anstreben (die Altersgrenze liegt bei 55 Jahren).

  • Beschreibung: „Build your own enterprise as a way to connect work with childcare“ ist ein Projekt, das Unternehmertum für Eltern unterstützt, die sich im Elternurlaub befinden oder diesen gerade beendet haben. Ziel des Projekts ist die Bereitstellung von Informationen zur selbstständigen Erwerbstätigkeit und Unternehmensgründung für Eltern, um diese bei der Existenzgründung zu unterstützen. Das Projekt wurde vom 1. Juni 2011 bis 31. Mai 2013 in der Hauptstadt Prag umgesetzt.

  • Beschreibung: Dieses Projekt auf Bornholm möchte Unternehmensgründungen stimulieren, um mehr junge Menschen in die regionale Wirtschaft einzubinden und so zu verhindern, dass sie die die Region auf der Suche nach Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten verlassen. Das Business Centre Bornholm (BCB) bietet Ausbildungen und Beratung für alle, die eine Unternehmensgründung anstreben.

  • Beschreibung: Dieses Mikrofinanzierungsprogramm richtet sich an selbstständig erwerbstätige Frauen und von Frauen geführte Kleinstunternehmen im ländlichen Raum in Estland. Ziel des Projekts ist es, in zehn ländlichen Regionen Kreditnehmergruppen für Frauen einzurichten, die ein Unternehmen gründen oder weiterentwickeln, und ihnen Unterstützung in Form von Mentoring und Ausbildungen zu bieten. Es wurde durch ETNA, einem estnischen gemeinnützigen Verein für Unternehmerinnen auf dem Land, ins Leben gerufen.

  • Beschreibung: Die Mission der Women’s Enterprise Agency besteht darin, weibliches Unternehmertum zu fördern und Unternehmerinnen bei der Entwicklung ihrer Unternehmen und dem Aufbau von Netzwerken zu unterstützen. Die Agentur bietet Frauen, die ihr eigenes Unternehmen gründen, verschiedene Dienstleistungen, unter anderem die Bereitstellung von Informationen und Weitervermittlungen, Ausbildungen, Mentoring und Beratungsdienste. Die 1996 gegründete Agentur besteht aus einer rein weiblichen Belegschaft -fünf Frauen arbeiten in zwei Büros in Helsinki und Tampere – und ist eine der 32 Unternehmensagenturen des finnischen Netzwerks der Unternehmensagenturen (der Schwerpunkt der anderen Agenturen liegt auf einer bestimmten Region statt auf einer bestimmten Bevölkerungsgruppe).

  • Beschreibung: Der Fonds de garantie à l’initiative des femmes (FGIF), ein Teil des nationalen Garantiefonds-Programms, ermutigt die Gründung, Übernahme und Entwicklung von Unternehmen durch Frauen. Der Staat stellt eine Kreditgarantie durch France Active Garantie bereit, durch die die Gewährung von Bankkrediten für Frauen erleichtert werden soll, die ihr eigenes Unternehmen gründen oder weiterentwickeln möchten.

  • Beschreibung: Das 1999 gegründete Schüler-Institut für Technik und angewandte Informatik (SITI) nimmt im Bereich Bildung für Unternehmer und in der Förderung von Innovations- und Technikkompetenzen für junge Schüler, insbesondere aus Sekundarschulen (zwischen zehn und 18 Jahren), eine Vorreiterrolle ein. Das Hauptziel von SITI besteht darin, junge Menschen im Technologiebereich bei der persönlichen Entwicklung und der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen, um Karrieremöglichkeiten, insbesondere in Form einer selbstständigen Erwerbstätigkeit, in innovativen Wirtschaftszweigen zu schaffen.

  • Beschreibung: Bei Sozialgenossenschaften mit beschränkter Haftung (KoiSPE), die im Jahr 1999 gemäß Artikel 12 gegründet wurden, handelt es sich um eine Sonderform von Genossenschaften (d. h. von Sozialunternehmen), die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Zwecke verfolgen. Ziel ist die Verbesserung der sozioökonomischen Wiedereingliederung und beruflichen Wiedereinfügung von Menschen mit beeinträchtigter psychischer Gesundheit, um so einen Beitrag zu ihrer Rehabilitierung und ihrer wirtschaftlichen Selbstversorgung zu leisten.

  • Beschreibung: Hauptziel des MeXX-Programms war die Unterstützung arbeitsloser Frauen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt mithilfe einer selbstständigen Erwerbstätigkeit sowie die Unterstützung von Unternehmerinnen, die sich bereits als solche etabliert hatten. Konkret richtete sich das Programm an Frauen mit kleinen Kindern oder im Mutterschaftsurlaub, schwangere Frauen und Frauen über 40. Das Programm bot ein umfassendes Unterstützungspaket bestehend aus Ausbildung, persönlichem Mentoring und Peer-Mentoring sowie Beratungsdiensten. Diese Bestandteile sollten das Selbstvertrauen der Teilnehmerinnen stärken und sie bei der Entwicklung kommunikativer und betriebswirtschaftlicher Fähigkeiten fördern.

  • Beschreibung: National Women’s Enterprise Day ist eine jährliche Veranstaltung, die erstmalig im Jahr 2008 abgehalten wurde. Sie wird von den 35 City and Country Enterprise Boards (CEBs) organisiert und vom Europäischen Sozialfonds mit der Unterstützung des Ministeriums für Justiz und Gleichberechtigung kofinanziert. Ziel ist die Ermutigung von Unternehmerinnen und ihre Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Netzwerke sowie der Verbesserung ihrer Fähigkeiten.

  • Beschreibung: 2011 führte die Regionalregierung in der Toskana eine integrierte Strategie zur Verbesserung des Übergangs in den Arbeitsmarkt für Jugendliche ein. Diese Strategie mit dem Titel Giovanisì zielt darauf ab, sowohl kurzfristige Herausforderungen als Reaktion auf die jüngste Wirtschaftskrise als auch langfristige Herausforderungen in Bezug auf Entwicklung und demographischen Wandel anzugehen. Vier vorrangige Zielgruppen werden anvisiert: Studenten, Graduierte und Forscher, junge Menschen, die sich weder in einer Beschäftigung, noch in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung befinden (sogenannte NEETs) und potenzielle Unternehmer. Die mit Giovanisì verfolgten Strategien zur Förderung des Unternehmertums werden als Programm organisiert, das sich „Starting a Business“ nennt.

  • Beschreibung: Das Programm „Gründungszentren in lettischen Regionen“ fördert die Einrichtung von Gründungszentren in benachteiligten Gebieten und im ländlichen Raum, um Unternehmer bei der Gründung und Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Ziel der Politik ist die Stimulierung der wirtschaftlichen Entwicklung der lettischen Regionen außerhalb von Riga. Diese Gründungszentren bieten ermäßigte Wirtschaftsförderungsdienste und -einrichtungen für Unternehmen in ihren frühen Entwicklungsphasen.

  • Beschreibung: Das Projekt „First business year baskets“ wurde von Mai 2011 bis Juli 2013 in Litauen umgesetzt, um junge Menschen unter 29 bei der Unternehmensgründung zu unterstützen. Es bot eine Vielzahl von Wirtschaftsförderungsdiensten und den Teilnehmern wurden Gutscheine zugeteilt, die sie einsetzen konnten, um einige der zur Verfügung stehenden Unterstützungsleistungen zu „kaufen“.

  • Beschreibung: Ziel der öffentlich-privaten Initiative Jonk Entrepreneuren Luxembourg (Junge Unternehmer in Luxemburg) ist es, das Interesse von Schülern am Unternehmertum zu wecken. Durch eine große Vielfalt an Aktivitäten, darunter Gruppenprojekte und „Mini-Unternehmen“, möchte das Projekt das Unternehmertum und die selbstständige Erwerbstätigkeit als Alternative zur abhängigen Erwerbstätigkeit für junge Menschen und die Innovationsfähigkeiten junger Menschen fördern.

  • Beschreibung: Das „Hands-on Project“ wurde geschaffen, um die unternehmerischen Fähigkeiten von Schülern mit besonderen Bedürfnissen am Guardian Angel Secondary Education Resource Centre und dem Dun Manwel Attard Young Adult Education Resource Centre in Malta zu entwickeln. Das Projekt bietet Ausbildungen für die Pädagogen der zwei Schulen und unterstützt sie bei der Vermittlung des Ausbildungsprogramms an die Schüler.

  • Beschreibung: Das Programm IkStartSmart („Ich starte smart“) ist ein integriertes Unterstützungsprogramm für Menschen in der Provinz Gelderland, die ein Unternehmen gründen oder ein nicht länger als fünf Jahre bestehendes Unternehmen weiterentwickeln möchten.

  • Beschreibung: Die polnische Regierung führt ein Programm mit dem Titel „Solidarität zwischen den Generationen: Maßnahmen zur Verstärkung der Erwerbsbeteiligung von Menschen 50+“ durch. Dieses Programm ist für die Jahre 2009-2020 geplant und zielt darauf ab, eine Vielfalt von Aktivitäten anzubieten, die die Lebensqualität älterer Menschen verbessern und von der öffentlichen Hand oder öffentlich finanzierten Einrichtungen organisiert werden. Dazu zählt auch die Unterstützung des Unternehmertums.

  • Beschreibung: Für dieses Projekt wurde ein gemeinschaftsbasiertes Unternehmensförderungsmodell, das im Vereinigten Königreich entwickelt wurde, übertragen, angewandt und verbreitet. Es wurde von der Sociedade Portuguesa de Inovação (SPI) entwickelt und koordiniert und lief von 2010 bis 2012. Der Fokus des Projekts lag auf der Unterstützung der Unternehmertätigkeiten von Zuwanderergemeinschaften, indem die Fähigkeiten von Unternehmensberatern in der Hinsicht verbessert wurden, dass sie sich den speziellen Herausforderungen widmeten, mit denen Zuwanderer konfrontiert sind, und indem neue, aus den Zuwanderergemeinschaften stammende Unternehmensberater ausgebildet wurden.

  • Beschreibung: Dieses Drei-Jahres-Projekt begann im August 2010 und zielt darauf ab, die unternehmerische Kultur im ländlichen Raum zu fördern, indem es geeignete Bedingungen für die Entwicklung profitabler nicht-landwirtschaftlicher Unternehmen schafft. Das Projekt umfasst den ländlichen Raum der Regionen im Nordwesten Rumäniens und in Zentralrumänien und wird in Partnerschaft mit zwei Nichtregierungsorganisationen, dem Maramures Center for Development of SMEs und dem Harghita Center for Innovation and Business Incubation, umgesetzt. In Frage kommende Teilnehmer sind Arbeitslose, die vormals in der Subsistenzwirtschaft tätig waren.

  • Beschreibung: Ziel des Projekts REGIONFEMME ist die Unterstützung und Ausbildung von Unternehmerinnen im Westen der Slowakei nahe der österreichischen Grenze. Das Projekt lief zwischen 2009 und 2013 und umfasste Angebote für Bildung, Ausbildung und Unternehmensberatung. Es wurde in Zusammenarbeit mit der slowakischen Industrie- und Handelskammer – Regionale Handelskammer Bratislava und der Association of Women in Business umgesetzt. Ein weiterer Projektpartner war zudem die Wirtschaftskammer Wien in Österreich.

  • Beschreibung: Das Projekt „Entrepreneurially into the world of business 2013“ wurde im Rahmen des operationellen Programms zur Entwicklung der Humanressourcen im Zeitraum 2007-2013 umgesetzt. Es nutzt eine Kombination aus Mentoring und Ausbildung, um Teilnehmer dabei zu unterstützen, die grundlegenden Fähigkeiten für die Entwicklung ihrer Geschäftsidee zu erwerben. Die Zielgruppe dieses Projekts besteht aus arbeitslosen Slowenen mit hohem Bildungsniveau unter 35 Jahren, die einen Hochschulabschluss, einen Masterabschluss oder einen Doktortitel haben, ungeachtet der Hochschule oder des Studiengangs.

  • Beschreibung: Ziel dieses Programms ist die Ermutigung von Arbeitslosen zu einer selbstständigen Erwerbstätigkeit. Das Programm bietet Arbeitslosen, die in den vorangegangenen sechs Monaten mindestens 12 000 EUR in langfristige Vermögenswerte investiert haben, eine Ausbildung, technische Beratung und finanzielle Unterstützung (bis zu 10 000 EUR) beim Start eines neuen Unternehmens.

  • Beschreibung: Dieses Projekt ist Bestandteil einer allgemeineren politischen Maßnahme zur Steigerung des Interesses und der Mitwirkung von Frauen am Unternehmertum. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der allgemeinen Kenntnisse der Gesellschaft über weibliches Unternehmertum, damit mehr Frauen eigene Unternehmen gründen. Es richtet sich an erfahrene Unternehmerinnen (d. h. Botschafterinnen) und potenzielle Unternehmerinnen sowie an die Allgemeinheit. Das Projekt umfasst eine Vielzahl von Aktionen, die sich um eine Gruppe aus Unternehmerinnen drehen, die als Rollenvorbilder dienen.

  • Beschreibung: Das Programm „Local Enterprise Growth Initiative (LEGI)“ lief von 2006 bis März 2011. Sein Ziel war es, das wirtschaftliche und produktive Potenzial der am stärksten benachteiligten Gegenden in England durch das Unternehmertum und Investitionen freizusetzen und damit das lokale Einkommen und die Beschäftigungsmöglichkeiten für den Aufbau nachhaltiger Gemeinschaften anzukurbeln. Das Programm basierte auf einer staatlichen Finanzierung für 20 benachteiligte Gegenden im Anschluss an ein Ausschreibungsverfahren. Eine Gemeinde konnte LEGI-Mittel beantragen, wenn sie gemessen am Index der Mehrfachbenachteiligung 2000 oder 2004 zu den 50 am stärksten benachteiligten Gemeinden gehörte. Alle Bieter waren verpflichtet, ein integriertes Unterstützungspaket bereitzustellen. Obwohl die Gebote große Unterschiede aufwiesen, enthielten sie häufig eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten im Unternehmens- und Beschäftigungsbereich, zum Beispiel unternehmerische Bildung, Unterstützung bei Franchise-Möglichkeiten, Cluster- und Branchenentwicklung, verbesserter Zugang zum öffentlichen Beschaffungswesen und die Beschaffung von Investitionen.