• Die Konjunkturerholung hat deutlich an Dynamik eingebüßt, da die mittelmäßigen Arbeitsmarktergebnisse und die schlechte Stimmungslage die Binnennachfrage zu einem Zeitpunkt bremsen, an dem die haushaltspolitische Straffung Wirkung zu zeigen beginnt. Es sind zwar erste Zeichen einer Verbesserung auf den Finanzmärkten zu erkennen, Verluste an den Aktienmärkten und ein Rückgang der Wohnimmobilienpreise haben die Vermögenslage der privaten Haushalte jedoch erneut belastet. All diese Faktoren werden die Nachfrage noch einige Zeit bremsen, eine schrittweise Verbesserung des Vertrauensklimas und eine akkommodierende Geldpolitik dürften jedoch dazu beitragen, dass sich das Produktionswachstum ab der zweiten Hälfte des Jahres 2012 wieder beschleunigen wird.

  • Nach einer deutlichen Kontraktion in der Folge des großen Erdbebens im Osten des Landes im März 2011 begann sich die Konjunktur im Mai 2011 wieder zu beleben. Öffentliche und private Wiederaufbauausgaben werden die Erholung bis Mitte 2012 stützen, wobei ein Wachstum von 2% auf Jahresbasis zu erwarten ist. Nach dem Abflauen der öffentlichen Ausgaben wird die Expansion im Jahresverlauf 2013 von einer Belebung des Ausfuhrwachstums getragen werden, die die Arbeitsmarktbedingungen verbessern und den privaten Verbrauch ankurbeln wird. In Anbetracht der großen Produktionslücke werden die deflationären Spannungen 2013 voraussichtlich anhalten, und die Arbeitslosenquote wird über ihrem vor der Krise von 2008 erreichten Niveau verharren.

  • Unter dem Einfluss des schwindenden Vertrauens und der sich infolge der Staatschuldenkrise verschlechternden Finanzierungsbedingungen ist die Erholung zum Erliegen gekommen. Die Dynamik der Binnennachfrage hat sich abgeschwächt, und die Auslandsnachfrage verlangsamt sich drastisch. Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und die Bilanzanpassungen im privaten Sektor werden weiterhin das Nachfragewachstum bremsen. Die Arbeitslosigkeit wird wieder zu steigen beginnen, und es werden große Kapazitätsüberhänge entstehen. Die Inflation wird in Anbetracht der geringen tendenziellen Spannungen bei den Preisen zurückgehen. Mit der Ankündigung der auf dem Eurogipfel im Oktober beschlossenen Maßnahmen gelang es nicht, das Vertrauen wiederherzustellen, weshalb ihr eine rasche Mobilisierung ausreichender finanzieller Ressourcen folgen muss, um die Ansteckung einzudämmen. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, sollten die Euroländer die in ihren Stabilitätsprogrammen dargelegten Konsolidierungspläne befolgen, während die Geldpolitik weiter gelockert werden muss, um die Konjunktur zu stützen. Ab Mitte 2012 dürfte sich die Wirtschaftstätigkeit etwas erholen – vorausgesetzt, die ergriffenen Maßnahmen reichen aus, um das Vertrauen allmählich wiederherzustellen. Die Hauptrisiken gehen von den Wechselwirkungen zwischen einem langsamen Wachstum, einer hohen Staatsverschuldung und Schwachstellen im Bankensystem aus und hängen auch davon ab, ob die politischen Entscheidungsträger in der Lage sind, eine glaubwürdige Lösung für die Schuldenkrise zu finden.

  • Die Wirtschaft sieht sich unter dem Einfluss des weltweiten Vertrauensverlusts und des geringeren Wachstums im Welthandel, das Deutschland über schwächere Exporte und Investitionen gewöhnlich härter trifft als andere Länder, einer Schwächephase gegenüber. Es wird damit gerechnet, dass sich die Wirtschaftstätigkeit im Jahresverlauf 2012 im Zuge nachlassender Unsicherheit und einer Belebung des Handels allmählich erholen wird. Ab Mitte 2012 etwa könnten die Wachstumsraten dann über die Potenzialrate hinaus ansteigen, da in den Bilanzen der privaten Haushalte und der Unternehmen keine tendenziellen Ungleichgewichte vorhanden sind und nur moderater Haushaltskonsolidierungsbedarf besteht. Die Arbeitslosenquote wird den Projektionen zufolge weiterhin nahe am historischen Tiefstand liegen und so das Konsumklima fördern. Die Haushaltslage hat sich unter dem Einfluss strukturpolitischer, aber auch konjunktureller Faktoren rasch verbessert, und solange die Wachstumsschwäche von vorübergehender Dauer ist, dürfte sie diese Verbesserung auch nicht konterkarieren.

  • Angesichts der durch die ungelösten europäischen Staatsschuldenprobleme verursachten drastischen Konjunkturverlangsamung könnte Frankreich in eine kurze, leichte Rezession eingetreten sein. Den Projektionen zufolge wird sich das reale BIP 2012 nur um 0,3% erhöhen, bevor sich das Wachstum 2013 auf etwa 1,5% beschleunigen wird. Das Beschäftigungsschaffungspotenzial hat sich verschlechtert, und den Projektionen zufolge wird die Arbeitslosenquote 2012 auf 10,4% steigen und sich 2013 stabilisieren. Mit zunehmendem Kapazitätsüberhang in der Wirtschaft dürfte die Inflation 2013 auf etwa 1% sinken.

  • Die Erholung der italienischen Wirtschaft hat an Dynamik verloren. Die gesamtwirtschaftliche Produktion wird voraussichtlich bis weit in das Jahr 2012 hinein zurückgehen, und die Konjunkturerholung wird den Projektionen zufolge anschließend schwach ausfallen. In Anbetracht des ungünstigen Marktklimas verabschiedete die alte Regierung Krisenmaßnahmen, um 2013 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Die neue Regierung muss dieses Programm voll umsetzen und bedeutende Strukturreformen einleiten, um das Wachstum anzukurbeln. Die fiskalpolitische Straffung wird in Verbindung mit der nachlassenden Weltnachfrage und schwacher Wettbewerbsfähigkeit kurzfristig Bremseffekte haben, ist aber erforderlich, um Fortschritte im Hinblick auf die fiskalische Tragfähigkeit zu gewährleisten. Die Arbeitslosigkeit wird steigen, und das Lohnwachstum wird nachlassen – und so auch die Inflation, sobald der Effekt der Mehrwertsteueranhebung zum Tragen kommt.

  • Die schwache internationale Nachfrage, der fortdauernde Konsumverzicht der privaten Haushalte und die notwendige Haushaltskonsolidierung haben der Erholung ein Ende bereitet. Das Wachstum wird im Jahresverlauf 2012 in dem Maße wieder anzuziehen beginnen, wie sich die Exporte und der Verbrauch der privaten Haushalte erholen, und 2013 weiter an Dynamik gewinnen. Die Arbeitslosigkeit steigt und wird 2013 auf 9% klettern, während die Inflation erwartungsgemäß zurzeit ihren Höchststand erreicht und davon ausgegangen wird, dass sie 2013 unter die Zielvorgabe von 2% sinkt, wenn die vorübergehenden Effekte der Mehrwertsteuererhöhung und des Rohstoffpreisanstiegs abklingen. Die Geldpolitik ist konjunkturstützend ausgerichtet, wobei der Leitzins bei 0,5% liegt und die Politik der quantitativen Lockerung wieder aufgenommen wird. Eine weitere Expansion quantitativer Maßnahmen ist angezeigt. Die ehrgeizige Haushaltskonsolidierung hat die Glaubwürdigkeit verbessert und geholfen, das niedrige Niveau der Anleiherenditen aufrechtzuerhalten, so dass der verbleibende Spielraum ein uneingeschränktes Wirken der automatischen Stabilisatoren ermöglicht, um den Abschwung abzufedern.

  • Die Aussichten für die kanadische Wirtschaft haben sich erheblich eingetrübt, was hauptsächlich durch eine Verschlechterung des außenwirtschaftlichen Umfelds bedingt ist. Die höheren Risiken, die von den erneuten Finanzmarktturbulenzen im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise in Europa ausgehen, und der hohe Schuldenstand der privaten Haushalte zehren am Vertrauen der Verbraucher. Die Unternehmensinvestitionen werden zwar weiter kräftig expandieren, die trüberen Aussichten für die Weltwirtschaft und die anhaltende Stärke des Wechselkurses dürften aber die Exportleistung dämpfen und somit das Tempo des Wirtschaftswachstums verlangsamen. Die Trendrate der Inflation wird auf Grund der weiterhin erheblichen Kapazitätsüberhänge verhalten bleiben.

  • Das Wachstum der australischen Wirtschaft, das Anfang 2011 durch Naturkatastrophen gebremst wurde, dürfte sich beleben und 2012 ebenso wie 2013 über oder in der Nähe seiner Potenzialrate verharren. Kräftige Investitionen und Exporte, die durch den Bergbauboom beflügelt werden, dürften zusammen mit den positiven Einkommenseffekten der günstigen Terms of Trade den negativen Effekt ausgleichen, den ein anhaltend starker Wechselkurs und die Haushaltskonsolidierung auf die Wirtschaftstätigkeit ausüben. Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich auf niedrigem Niveau verharren, und die Inflation wird im Zuge des allmählichen Abbaus der noch verbleibenden Kapazitätsüberhänge verhalten bleiben.

  • Nach einem dynamischen ersten Halbjahr 2011 verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Halbjahr 2011 deutlich, und es dürfte sich auch im ersten Halbjahr 2012 weiter abschwächen. Die Verschlechterung des außenwirtschaftlichen Umfelds und die erhöhte Unsicherheit haben die Exporte und die Investitionen belastet, wohingegen der Konsum gestützt durch einen soliden Arbeitsmarkt und eine sinkende Inflation weiter mäßig steigen dürfte. Die Wirtschaft wird den Projektionen zufolge bis Ende 2012 zu ihrem Trendwachstum zurückkehren und 2013 dann im Gefolge einer erneut kräftigen, von den Exporten und Investitionen getragenen Erholung leicht über der Trendrate wachsen.

  • Die Wirtschaft verlangsamt sich unter dem Einfluss der neuerlichen internationalen Turbulenzen, die eine Bremswirkung auf die Exporte und die Investitionen ausüben. Das Wachstum dürfte sich gegen Mitte 2012 allmählich beleben und von den günstigen monetären Bedingungen sowie der höheren internationalen Nachfrage nach belgischen Gütern gestützt werden. Die erforderliche Haushaltskonsolidierung wird jedoch die Erholung dämpfen. Die Arbeitslosigkeit wird wahrscheinlich im Großteil des Projektionszeitraums steigen. Dennoch werden die Lohn- und Preiserhöhungen infolge des Mechanismus der automatischen Lohnindexierung die anderer europäischer Länder nach wie vor übertreffen, was die externe Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.

  • Chiles kräftige Konjunkturerholung, die von den hohen Kupferpreisen und den Ausgaben für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben getragen wurde, hat etwas an Dynamik verloren, da sich die Effekte der weltweiten Konjunkturabschwächung in der inländischen Wirtschaftstätigkeit niederschlagen. Das Wachstum wird sich den Projektionen zufolge im Zuge der Festigung des Vertrauens und der Normalisierung der Weltwirtschaft 2013 wieder beleben. Die Beschleunigung der Wirtschaftstätigkeit in China – dem wichtigsten Zielland chilenischer Exporte – wird zu einem rascheren Ausfuhrwachstum beitragen.

  • Das Wachstum wird sich 2012 infolge der nachlassenden Exporttätigkeit und der fortdauernden Haushaltskonsolidierung von einem bereits moderaten Tempo ausgehend verlangsamen, 2013 aber unter dem Einfluss einer Besserung des Welthandels und einer Erholung der Binnennachfrage wieder kräftiger werden und ein breiteres Fundament finden. Die Inflation wird 2012 infolge einer Anhebung der indirekten Steuern voraussichtlich vorübergehend in die Höhe schießen, sonst aber nahe der Zentralbankzielvorgabe verharren.

  • Die schwache Erholung, die bisher von den Exporten, dem Staatsverbrauch und der Aufstockung der Lagerbestände angeführt wurde, dürfte trotz der niedrigen Zinsen und der andauernden fiskalischen Impulse zum Stillstand kommen. Die neuerliche weltweite Konjunkturabschwächung wird die Exporte stark beeinträchtigen und private Investitionen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Von der Unsicherheit und der Verschlechterung der Arbeitsmarktlage wird eine Bremswirkung auf den Konsum der privaten Haushalte ausgehen. Infolgedessen dürfte sich die Konjunktur nicht vor nächstem Frühjahr beleben. In Anbetracht der anhaltenden Kapazitätsüberhänge in der Wirtschaft wird die Inflation voraussichtlich verhalten bleiben.

  • Die rasche exportinduzierte Erholung wird sich den Projektionen zufolge verlangsamen, doch dürfte die Wirtschaft dank reduzierter Lohnstückkosten und jüngster Investitionen in exportorientierten Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes weiterhin bessere Ergebnisse erzielen als einige andere europäische OECD-Länder. Vom privaten Konsum wird nach Verbesserungen am Arbeitsmarkt und bei der Finanzlage der privaten Haushalte ein größerer Wachstumsbeitrag ausgehen. Die Gesamtinflation wird unter dem Einfluss des abklingenden Rohstoff- und Energiepreisschocks nachlassen, wenngleich die Kerninflation allmählich anziehen wird.

  • Die Erholung verliert an Schwung. Angesichts der Verlangsamung der Weltwirtschaft werden sich die Exporte weiter verschlechtern, und die Exportergebnisse des Landes werden schwach bleiben. Die Binnennachfrage konnte sich bisher gut behaupten, doch schwindet das Verbrauchervertrauen derzeit rasch, und die Realeinkommen sinken, was einen deutlichen Rückgang des privaten Verbrauchs und der Wohnungsbauinvestitionen signalisiert. Die flaue Nachfrage dürfte die Unternehmensinvestitionen belasten, und das Gesamtproduktionswachstum wird sich im Jahresverlauf 2012 voraussichtlich verlangsamen. Für den Jahresverlauf 2013 wird eine Erholung projiziert, sofern sich die globalen Aussichten aufhellen, die Unsicherheit nachlässt und die Einkommen wieder zu wachsen beginnen. Die Konjunkturverlangsamung dürfte einen Rückgang der Beschäftigung und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge haben. Die Fiskalpolitik sollte bei gleichzeitiger Gewährleistung einer mittelfristigen Konsolidierung das Wirken der automatischen Stabilisatoren zulassen.

  • Die Wirtschaft rutschte 2011 trotz der Erholung der Ausfuhren tiefer in die Rezession, da sich die umfangreiche, aber notwendige Haushaltskonsolidierung fortsetzte, die Inlandsnachfrage abstürzte und die Arbeitslosigkeit drastisch anstieg. Nach einer weiteren Kontraktion im Jahr 2012 wird die gesamtwirtschaftliche Produktion 2013 unter dem Einfluss umfangreicher Strukturreformen, einer stärkeren Auslandsnachfrage, einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit sowie höherer Investitionen voraussichtlich zu steigen beginnen. Die hohen Kapazitätsüberhänge in der Wirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit werden den Preisauftrieb auf ein sehr niedriges Niveau drücken. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen und sicherzustellen, dass die Staatsverschuldung dauerhaft sinkt, müssen die Haushaltskonsolidierung wie geplant fortgesetzt und die Strukturreformen entsprechend durchgeführt werden. Diese Projektionen sind mit erheblichen Risiken behaftet, die weiterhin überwiegend im negativen Bereich liegen.

  • Auf Grund einer Verschlechterung des Geschäfts- und Konsumklimas, restriktiver Kredit- und Finanzierungsbedingungen, des fortdauernden Schuldenabbaus der Unternehmen und der privaten Haushalte sowie einer erheblichen Haushaltskonsolidierung wird in den Projektionen für 2012 von einer leichten Rezession ausgegangen. Die Stärkung der Glaubwürdigkeit und der Berechenbarkeit der binnenwirtschaftlichen Maßnahmen – namentlich durch eine Vereinbarung mit den multilateralen Organisationen – ist äußerst wichtig, um das Vertrauen der Investoren wiederzugewinnen, die Effekte der Haushaltskonsolidierung auf die Wirtschaftstätigkeit abzufedern und zu einem soliden Wachstum zurückzukehren.

  • Nach dem erfolgreichen Abschluss des vom IWF getragenen Anpassungsprogramms ist das Wachstum in Island 2011, trotz der Turbulenzen im Euroraum, wieder angesprungen. Der Antrieb für dieses Wachstum geht von großen energieintensiven Investitionsprojekten, dem Wohnungsbau sowie den privaten Konsumausgaben aus, die durch die hohen Tarifabschlüsse der jüngsten Zeit angekurbelt werden. Die Arbeitslosenquote hat gegenüber dem zuvor erreichten, für isländische Verhältnisse hohen Niveau zu sinken begonnen und wird im Zuge der Belebung der Wirtschaftstätigkeit weiter nachgeben. Obwohl Island große Fortschritte dabei erzielt hat, seine öffentlichen Finanzen auf ein tragfähigeres Fundament zu stellen, sind weitere Konsolidierungsanstrengungen nötig, allerdings nicht in ebenso großem Umfang wie in den von der Staatsschuldenkrise betroffenen Ländern.

  • Nach seiner schweren Bankenkrise hat Irland mit Hilfe des EU/IWF-Programms gute Fortschritte beim Abbau der Haushalts- und der makroökonomischen Ungleichgewichte erzielt. Nach umfassenden Stresstests wurden die Banken durch Beiträge des Staats sowie des privaten Sektors rekapitalisiert. Die Lage auf Irlands Exportmärkten verschlechtert sich deutlich, was zusammen mit der notwendigen fiskalischen Straffung voraussichtlich in einem moderaten Wachstum, anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und einer niedrigen Kerninflation im Jahr 2012 resultieren wird. 2013 dürfte allmählich ein Wirtschaftsaufschwung einsetzen.

  • Eine Rezession kann wohl vermieden werden, die sich abschwächende Exportnachfrage führt jedoch zu einer Verlangsamung des Produktionswachstums, die den Projektionen zufolge nicht vor Mitte 2012 enden wird. Die sich verschlechternden Produktions- und Beschäftigungsaussichten sowie die niedrigeren Inflationserwartungen und -ergebnisse haben die Zentralbank zu einer Lockerung des geldpolitischen Kurses veranlasst.

  • Das Wachstum verlangsamte sich 2011 auf Grund der Abschwächung des Welthandels und der schleppenden binnenwirtschaftlichen Aktivität, die von der exportinduzierten Erholung nach der weltweiten Krise 2008 noch nicht in vollem Maß profitiert hat. Ein moderateres Wachstum trägt dazu bei, die Inflation wieder in den Zielkorridor der Zentralbank von 2-4% zurückzubringen. Begünstigt durch die anhaltend dynamische Nachfrage aus China, auf die ein Viertel der Exporte des Landes entfällt, und die Won-Abwertung werden die Exporte den Projektionen zufolge zu einem allmählichen Aufschwung führen, wobei für 2013 bei einer Arbeitslosenquote von etwa 3½% mit einem Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Produktion um etwas über 4% gerechnet wird.

  • Das Wachstum hat sich verlangsamt, da die sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen und die schwächere Verfassung der Exportmärkte die Ausfuhren von Finanzdienstleistungen und anderen Produkten dämpfen. Daher wird die Binnennachfrage flau bleiben, und die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich steigen. Die Inflation wird infolge des Rückgangs der Energie- und Rohstoffpreise sinken. Das Hauptrisiko bei diesem Ausblick ist eine Verschlechterung der Staatsschuldenkrise im Euroraum, die einen nachhaltigen Effekt auf den großen Finanzsektor haben könnte. Luxemburg sollte daher weiterhin an europäischen Initiativen teilnehmen, um sicherzustellen, dass das Bankensystem gut kapitalisiert und ausreichend mit Finanzmitteln ausgestattet ist.

  • Nach einer kräftigen Erholung wird erwartet, dass das Wachstum zusammen mit dem internationalen Handel und der US-amerikanischen Industrieproduktion etwas an Dynamik verliert, auch wenn die soliden Fundamentaldaten und die konjunkturstützenden makroökonomischen Maßnahmen dazu beitragen dürften, einen drastischen Abschwung zu verhindern. Es wird mit einem BIPWachstum von 4,0% im Jahr 2011 gerechnet, das sich im Jahr 2012 auf nur 3,3% verlangsamt. Unter dem Einfluss der allmählichen Zunahme des Vertrauens und der leichten Belebung des Wachstums in den Partnerländern ab Mitte 2012 dürften sich die Ausfuhren und die Wirtschaftstätigkeit 2013 wieder beschleunigen, wobei das BIP-Wachstum voraussichtlich 3,6% erreichen wird. In Anbetracht der erheblichen Unsicherheiten bezüglich der Verfassung der Weltwirtschaft sowie der Finanzmarktstabilität sind die Risiken indessen vorwiegend abwärts gerichtet.

  • Die Wirtschaft schrumpfte in der zweiten Jahreshälfte 2011. Die Inlandsnachfrage schwächte sich ab, da die Finanzmarktturbulenzen Investoren und Verbraucher vorsichtiger werden ließen und die Zahlungsfähigkeit der Pensionsfonds beeinträchtigten. Das Wachstum wird den Projektionen zufolge unter dem Einfluss eines dynamischeren Welthandels und einer konjunkturstützenden Geldpolitik ab Mitte 2012 allmählich wieder anziehen. Die Arbeitslosigkeit könnte bis Mitte 2012 weiter steigen, und die derzeit starken inflationären Spannungen werden nachlassen.

  • Die Wirtschaftstätigkeit hat sich vergleichsweise gut behauptet und dürfte sich in den kommenden zwei Jahren beschleunigen. Obwohl der immer noch recht starke neuseeländische Dollar und die Abschwächung der Weltwirtschaft die Exporte noch einige Zeit beeinträchtigen werden und die Konjunkturmaßnahmen letztlich zurückgenommen werden, dürften die Investitionen für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben weiter für Konjunkturimpulse sorgen. Hohe Rohstoffpreise und eine Erholung des Arbeitsmarkts lassen die Einkommen steigen, wobei die privaten Investitionen allerdings durch die Notwendigkeit eines Schuldenabbaus gebremst werden.

  • In Norwegen hat sich die Konjunktur infolge des geschwächten Vertrauens und der gedrückten Exporte leicht eingetrübt, und es wird davon ausgegangen, dass diese Phase bis Mitte 2012 anhalten wird. Mit der Rückkehr des Vertrauens wird die Wirtschaft anschließend ihre kräftige Expansion fortsetzen. Die Verbraucherpreisinflation ist nach wie vor niedrig, was dem gemäßigten Anstieg der Lohnstückkosten und der Importpreise zuzuschreiben ist, gegen Ende des Projektionszeitraums wird sie jedoch infolge der sich beschleunigenden gesamtwirtschaftlichen Produktion etwas anziehen. Die Arbeitslosenquote dürfte stabil bleiben, da die steigende Arbeitskräftenachfrage durch eine anhaltend hohe Nettozuwanderung gedeckt werden wird.

  • Das BIP-Wachstum wird sich 2012 und 2013 infolge einer drastischen fiskalpolitischen Straffung und der projizierten starken Konjunkturverlangsamung im Euroraum, die einen raschen Einbruch des Konsums zur Folge hat, voraussichtlich spürbar verlangsamen. Die schwächere Binnennachfrage kann durch stärkere Nettoexporte infolge der deutlichen Zloty-Abwertung und der Fußball-Europameisterschaft 2012 möglicherweise z.T. kompensiert werden.

  • Die Wirtschaftstätigkeit wird auf Grund der notwendigen Haushaltskonsolidierung, des Schuldenabbaus sowie des merklichen Rückgangs der Auslandsnachfrage im Jahresverlauf 2012 voraussichtlich weiter sinken. Die Arbeitslosigkeit dürfte weiter steigen, während die höheren indirekten Steuern die Preise in die Höhe treiben werden. 2013 wird das hauptsächlich von den Ausfuhren ausgehende wieder einsetzende Wachstum in dem Maße, wie sich das globale Umfeld verbessert, wahrscheinlich an Dynamik gewinnen. Die private Inlandsnachfrage dürfte ebenfalls wieder zu steigen beginnen, und das Leistungsbilanzdefizit wird sich voraussichtlich erheblich verringern.

  • Nach einer auf die Krise folgenden kräftigen Belebung wird sich die Wirtschaftstätigkeit unter dem Einfluss des schwachen Wachstums der Exportmärkte und des Rückgangs des Vertrauens voraussichtlich verlangsamen. Auf Grund der persistent hohen Arbeitslosigkeit und der Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen wird der öffentliche und der private Verbrauch den Projektionen zufolge gedrückt bleiben. Im Zuge der Verbesserung des weltweiten Umfelds sowie eines Wiederanstiegs der Exporte und der Investitionen dürfte sich das BIP-Wachstum ab Mitte 2012 verstärken. Da die Konjunkturabschwächung die Steuereinnahmen reduziert und die Ausgaben für Sozialleistungen erhöht, wird sie die Umsetzung der Haushaltskonsolidierungspläne vorübergehend beeinträchtigen.

  • Der Schuldenabbau im Unternehmenssektor und ein schwaches außenwirtschaftliches Umfeld werden das Wachstum während der ersten Jahreshälfte 2012 dämpfen, und sowohl der Konsum als auch die Investitionen sind verhalten. Die Arbeitslosigkeit ist auf nahezu 8,5% gestiegen, und die Inflation ist nach wie vor gering. Die Wirtschaftstätigkeit wird sich den Projektionen zufolge anschließend allmählich wieder zu erholen beginnen, da sich das Vertrauen festigt und eine Wiederbelebung des Welthandels den privaten Verbrauch und die Investitionen stärkt.

  • Die Wirtschaft wird den Projektionen zufolge im letzten Quartal 2011 infolge der Verlangsamung des Welthandels und der Auswirkungen der Schuldenkrise im Euroraum auf das Vertrauen und die inländischen Finanzierungsbedingungen schrumpfen. Die anschließende allmähliche Erholung wird durch eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gestützt werden, wobei allerdings die Binnennachfrage durch die laufende Haushaltskonsolidierung geschwächt wird. Die Arbeitslosenquote kann 2012 einen Höchststand von 23% erreichen, während die Inflationsrate im Jahr 2013 auf Grund des schwachen Wachstums auf unter 1% sinken wird. Das Haushaltsdefizit wird den Projektionen zufolge von 9,3% des BIP im Jahr 2010 auf fast 6% im Jahr 2011 zurückgehen. Es wird unterstellt, dass die Defizitziele der Regierung in Höhe von 4,4% für das Jahr 2012 und 3% für das Jahr 2013 erreicht werden.

  • Schweden erlebte bis Mitte 2011 eine sehr kräftige Erholung, wird inzwischen jedoch von dem gegenwärtigen weltweiten Konjunkturabschwung in Mitleidenschaft gezogen. Das Tempo der Beschäftigungsschaffung dürfte sich verlangsamen, und der Abbau der Arbeitslosigkeit wird wohl eine Pause einlegen. Der private Verbrauch, der einen der Hauptwachstumsmotoren darstellte, wird sich voraussichtlich abschwächen. In dem Maße, wie der Welthandel ab Mitte 2012 wieder an Kraft gewinnt, wird die wirtschaftliche Dynamik Schwedens sich den Projektionen zufolge beschleunigen. Die Kapazitätsüberhänge werden auf kurze Sicht steigen, daher dürfte die Kerninflation gedämpft bleiben.

  • Die Konjunkturverlangsamung auf den Exportmärkten und der starke Schweizer Franken haben im zweiten Halbjahr 2011 das Wirtschaftswachstum gedrückt. In der zweiten Jahreshälfte 2012 dürfte das Wachstum unter dem Einfluss einer Belebung der Weltwirtschaft wieder anziehen. Bei einem weiterhin schwachen Beschäftigungswachstum wird die Arbeitslosenquote bis Mitte 2012 ansteigen, anschließend dürfte sich das Beschäftigungswachstum aber zusammen mit der Wirtschaftstätigkeit insgesamt nach und nach wieder beleben. Auf Grund anhaltender Kapazitätsüberhänge ist damit zu rechnen, dass die Inflation verhalten bleibt und erst gegen Ende 2013 allmählich zunehmen wird.

  • Das vom privaten Verbrauch und den Investitionen getragene sehr kräftige Wachstum zu Anfang des Jahres 2011 wurde durch Maßnahmen zur Einschränkung der Kreditvergabe und die sich weltweit verschlechternden Rahmenbedingungen gebremst. Infolgedessen wird das reale BIPWachstum den Projektionen zufolge 2012 auf 3% zurückgehen und sich 2013 voraussichtlich in dem Maße erholen, wie sich das außenwirtschaftliche Umfeld verbessert. Die starke Wechselkursabwertung im Jahr 2011 dürfte dazu beitragen, die Binnennachfrage und die Auslandsnachfrage allmählich wieder in ein ausgewogeneres Verhältnis zu bringen und das hohe Leistungsbilanzdefizit zu verringern, das Mitte 2011 nahezu 10% des BIP erreichte. Andererseits könnte sie auch zu Aufwärtsdruck auf die ohnehin hohe Inflationsrate führen.