• Die Beschäftigungsquoten spiegeln das Ausmaß der Nutzung zur Verfügung stehender Arbeitskräfteressourcen wider. Auf kurze Sicht reagieren diese Quoten auf den Konjunkturzyklus, längerfristig betrachtet werden sie jedoch in erheblichem Maße durch die staatliche Politik in Bezug auf die Tertiärbildung und die Einkommensstützung sowie durch Maßnahmen beeinflusst, die die Beschäftigung von Frauen erleichtern.

  • Die Allokation von Beschäftigungsmöglichkeiten unter Personen unterschiedlichen Alters gestaltet sich auf den einzelnen Arbeitsmärkten nicht einheitlich. Die Beschäftigungsquoten für Personen unterschiedlichen Alters werden in erheblichem Maße durch die staatliche Politik im Hinblick auf Tertiärbildung, Renten und Rentenalter beeinflusst.

  • Gelegenheiten zur Teilzeiterwerbstätigkeit sind besonders wichtig für Personen, deren Familienverpflichtungen sie an der Ausübung einer Vollzeittätigkeit hindern, wie zum Beispiel Frauen mit kleinen Kindern und Personen, die sich um ältere Angehörige kümmern. Tatsächlich zeigen jüngste Erhebungen in einer großen Zahl von OECD-Ländern, dass die meisten Personen, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen, dies aus freien Stücken tun. Das lässt vermuten, dass Länder mit geringer Teilzeiterwerbstätigkeit eine höhere Beschäftigung durch Maßnahmen fördern könnten, die für ein größeres Angebot an Teilzeitstellen sorgen.

  • Die selbstständige Beschäftigung kann entweder als eine Überlebensstrategie für diejenigen betrachtet werden, die keine andere Möglichkeit der Erzielung eines Einkommens sehen, oder als ein Zeichen für Unternehmergeist und den Wunsch, sein eigener Herr zu sein. Die hier dargestellten Selbstständigenquoten spiegeln diese unterschiedlichen Motive wider.

  • Regionale Unterschiede in der Wirtschaftsleistung erklären sich z.T. aus dem Grad, in dem es den einzelnen Regionen gelingt, die ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte-ressourcen zu nutzen und vor allem die Beschäftigungs-chancen von unterrepräsentierten Gruppen zu verbessern.

  • Kürzere Arbeitszeiten sind eine der Möglichkeiten für die Bevölkerung, an den Vorteilen des Produktivitätswachstums teilzuhaben. Die Regierungen einiger OECD-Länder haben in den vergangenen Jahren auch Maßnahmen ergriffen, um es Eltern zu erleichtern, Berufs- und Familienleben miteinander zu vereinbaren, und z.T. führten diese Maßnahmen zu einer Verkürzung der Arbeitszeiten.

  • Die Arbeitslosenquote ist ein Maßstab des Kapazitätsüberhangs am Arbeitsmarkt ebenso wie ein wichtiger Indikator des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlstands. Aufschlüsselungen der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht zeigen, wie die Situation sich für manche Gruppen im Vergleich zu anderen und zur Gesamtbevölkerung darstellt.

  • Die Langzeitarbeitslosigkeit stellt für die Betroffenen und die politisch Verantwortlichen ein besonderes Problem dar. Abgesehen von der psychischen Belastung für die Arbeitslosen selbst und ihre Familien sind hohe Langzeitarbeitslosenquoten ein Indiz dafür, dass die Arbeitsmärkte ineffizient funktionieren. In Ländern, in denen die Leistungen bei Arbeitslosigkeit großzügig bemessen sind, bedeutet die Existenz von Langzeitarbeitslosigkeit außerdem eine erhebliche Belastung der Staatsfinanzen.

  • Die Arbeitslosenquoten variieren von Land zu Land erheblich, hinter den großen internationalen Unterschieden verbergen sich jedoch noch größere regionale Unterschiede innerhalb der einzelnen Länder.

  • Junge Menschen, die weder in Beschäftigung noch in schulischer oder beruflicher Ausbildung sind, laufen Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden – Einkommen zu erzielen, die unter der Armutsgrenze liegen, und nicht die Qualifikationen zu besitzen, die notwendig sind, um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern.