• Das Defizit des Sektors Staat bietet Informationen darüber, in welchem Maß die Staatseinnahmen hinter den Staatsausgaben zurückbleiben. Es ist ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Haushaltsergebnisse sowie ganz allgemein der Ungleichgewichte in der Volkswirtschaft.

  • Die Staatsverschuldung ist einer der Schlüsselindikatoren für die Beurteilung der Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen.

  • Die Verantwortung für die Bereitstellung öffentlicher Güter und Dienstleistungen und für die Umverteilung von Einkommen ist auf verschiedene Regierungsebenen aufgeteilt. In einigen Ländern spielen die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften eine größere Rolle bei der Bereitstellung von Dienstleistungen, wie z.B. Sozialwohnungen und der Betrieb von Schulen. Die Daten über die Aufteilung der staatlichen Ausgaben nach Ebene und Funktion geben Aufschluss über das Ausmaß der Dezentralisierung wichtiger Regierungsaufgaben auf subnationale Gebietskörperschaften.

  • Regierungen geben Geld aus, um Güter und Dienstleistungen bereitzustellen und Einkommen umzuverteilen. Zur Finanzierung dieser Aktivitäten beschaffen sich die Regierungen Geldmittel durch Einnahmen (z.B. Steuern) und/oder Kreditaufnahme. Die Größe des Sektors Staat kann durch die Pro-Kopf-Einnahmen und -Ausgaben länderübergreifend verglichen werden. Die Unterschiede zwischen den einzelnen L-ändern können jedoch auch auf unterschiedliche Ansätze bei der Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen (z.B. der Einsatz von Steuervergünstigungen anstelle von Direktausgaben) zurückzuführen sein. Außerdem werden sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben stark von Konjunkturschwankungen beeinflusst. Die jüngste globale Finanzkrise hatte in vielen OECD-Ländern erhebliche negative Auswirkungen auf die Staatseinnahmen.

  • Die Entscheidungen über die Menge und Art der zu produzierenden Güter und Dienstleistungen ebenso wie über die beste Produktionsweise sind oft politischer Natur und basieren auf dem sozialen und kulturellen Kontext des jeweiligen Landes. Während einige Regierungen einen großen Teil der Produktion von Gütern und Dienstleistungen an nichtstaatliche bzw. private Einrichtungen auslagern, produzieren andere diese Güter und Dienstleistungen selbst.

  • Um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung zu bewahren, muss sichergestellt werden, dass die staatlichen Entscheidungsprozesse nicht durch Interessenkonflikte kompromittiert werden. Transparenz ist deshalb von entscheidender Bedeutung, um Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen und das Vertrauen in öffentliche Institutionen zu bewahren. Sie führt durch die Reduzierung des Betrugsrisikos, der Korruption und der Misswirtschaft im Bereich öffentlicher Mittel zu besseren politischen Ergebnissen und trägt dazu bei, gleiche Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen Aktivitäten zu schaffen.

  • Die Sozialausgaben sind eine Messgröße für den Umfang, in dem die Länder Verantwortung für die Stützung des Lebensstandards benachteiligter oder gefährdeter Gruppen übernehmen.

  • Die Altersversorgungssysteme sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich, und ein einheitliches Modell gibt es nicht. Im Allgemeinen bestehen die Systeme aus einem Mix aus einer öffentlichen und einer privaten Komponente. Die öffentliche Komponente ist die gesetzliche Rentenversicherung, sie wird meistens im Umlageverfahren finanziert, bei dem die eingezahlten Beträge unmittelbar für die Finanzierung der Leistungen herangezogen werden, und von öffentlichen Einrichtungen verwaltet. Bei der privaten Komponente handelt es sich in manchen Fällen um obligatorische Versicherungen, meistens aber um freiwillige, kapitalgedeckte, beschäftigungsabhängige (betriebliche) Rentenpläne oder individuelle Rentensparpläne.

  • Zwei wichtige Aufgaben jedes Staats bestehen darin, die Bürger vor Angriffen von außen zu schützen und innerhalb der Landesgrenzen für die Aufrechterhaltung von Recht und öffentlicher Ordnung zu sorgen.

  • Die Regierungen stützen die Landwirtschaft mit einer Vielzahl von Instrumenten, die von den vom Steuerzahler finanzierten Haushaltstransfers bis hin zu agrarpolitischen Maßnahmen, wie Außenschutz und administrativ geregelte Preise, reichen; letztere haben zur Folge, dass das Agrarpreisniveau höher ist als es sonst der Fall wäre und kommen mithin einer impliziten Steuer für den Verbraucher gleich. Obgleich mit einigen dieser Maßnahmen begrüßenswerte Ziele verfolgt werden, wie die Erhaltung ländlicher Gemeinden und die Förderung umweltfreundlicherer Agrarpraktiken, können sie zugleich auch Produktions- und Handelsverzerrungen sowie Umweltzerstörung zur Folge haben.

  • Die Regierungen der OECD-Länder gewähren der Fischereiwirtschaft finanzielle Unterstützung, in der Regel für Zwecke des Managements, insbesondere der Meeresaufsicht und -Forschung. Diese finanzielle Unterstützung ist für die Gewährleistung eines nachhaltigen und verantwortlichen Fischereisektors von entscheidender Bedeutung.

  • Die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Nichtmitgliedsländern ist seit ihrer Gründung eines der Hauptziele der OECD. Der für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) bereitgestellte Anteil des Nationaleinkommens ist ein Prüfstein für das Engagement eines Landes zu Gunsten der internationalen Entwicklung. Ein bereits vor langer Zeit festgelegtes Ziel der Vereinten Nationen ist, dass die Industriestaaten 0,7% ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) als ODA zur Verfügung stellen sollten.

  • Das Gesamtsteueraufkommen in Prozent des BIP steht für den Teil der gesamtwirtschaftlichen Produktion eines Landes, der vom Staat über Steuern abgeschöpft wird. Es handelt sich um einen Indikator dafür, bis zu welchem Grad der Staat Kontrolle über die volkswirtschaftlichen Ressourcen besitzt.

  • Die Messgröße der Besteuerung eines Durchschnittsarbeiters entspricht der Summe der von einem kinderlosen, alleinstehenden Durchschnittsarbeiter zu entrichtenden Steuern im Verhältnis zu den dem Arbeitgeber entstehenden entsprechenden Gesamtarbeitskosten. Dieser Steuer- und Abgabenkeil misst die beschäftigungshemmende Wirkung des Systems der Besteuerung von Arbeitseinkommen.