• Die Phase schwachen Wachstums scheint dank einer umgehend eingeleiteten, starken Stützung durch die Politik nun zu Ende zu gehen. Den Projektionen zufolge wird sich die Konjunktur unter dem Einfl uss der privaten Verbrauchs- und Investitionstätigkeit rasch beleben und dann allmählich auf Trendniveau zurückgehen. Vor dem Hintergrund einer angespannten Arbeitsmarktlage und eines sich erholenden Kreditwachstums könnte wieder Infl ationsdruck aufkommen.

  • Die Konjunkturverlangsamung in China machte sich Ende 2011 und Anfang 2012 deutlicher bemerkbar, als zunächst die Exporte und dann auch die Lagerbestände zurückgingen. Die inländische Endnachfrage konnte sich unter dem Einfl uss zunehmender Einkommen der privaten Haushalte und einer nachlassenden Infl ation jedoch gut behaupten. Da sich nun eine Wende im Lagerzyklus abzeichnet und die fi skalische ebenso wie die monetäre Politik expansiver werden, dürfte das Wachstum im Jahresverlauf 2012 wieder steigen und sich 2013 bei über 9% stabilisieren. Der Leistungsbilanzüberschuss ist im Verlauf 2011 weiter geschrumpft und wird den Projektionen zufolge bis 2013 auf knapp über 1½% des BIP sinken.

  • Die Wirtschaftstätigkeit hat sich verlangsamt, wobei sich die Schwächetendenzen auf das Verarbeitende Gewerbe und die Investitionsausgaben konzentrierten. Die abfl auende Auslandsnachfrage hat im Verein mit anhaltend dynamischen Importen zu einer Ausweitung des Leistungsbilanzdefi zits geführt. Wenngleich die Infl ation gegenüber den zuvor zweistelligen Wachstumsraten nachgelassen hat, verharrt sie auf einem verhältnismäßig hohen Niveau, und der erwartete Anstieg der regulierten Preise für einige Mineralölprodukte wird den Preisdruck noch verstärken. Das wiederum wird den Konsum und die Investitionen der privaten Haushalte weiterhin belasten und so für ein weniger günstiges Investitionsklima sorgen. Infolgedessen dürfte das Wachstum während eines Großteils des Jahres gedämpft bleiben.

  • Die Inlandsausgaben sind nach wie vor robust, die Nachfrage aus anderen asiatischen Ländern hat aber nachgelassen. Dennoch dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion dieses und nächstes Jahr gestützt durch Infrastrukturausgaben und eine Belebung der Exporte nahe an der Trendrate von rd. 6% wachsen. Eine beabsichtigte Anhebung des subventionierten Kraftstoffpreises gegen Jahresmitte wird vorübergehend die Infl ation in die Höhe treiben.

  • Die höheren Ölpreise und das Nachlassen der Spannungen im Euroraum werden 2012 und 2013 ein fortgesetztes Wirtschaftswachstum von über 4% des BIP ermöglichen. Die Infl ationsrate wird nach ihrem Rekordtiefstand im zweiten Halbjahr 2012 wieder ansteigen, da vorübergehend günstig wirkende Faktoren abklingen, und sich dann allmählich wieder auf ihren Abwärtstrend einpendeln. Im Haushalt wird den Projektionen zufolge 2012-2013 erneut ein Überschuss ausgewiesen werden, bei Ausklammerung der Öleinnahmen wird jedoch weiter ein großes Defi zit zu verzeichnen sein.

  • Die Belebung des Beschäftigungswachstums stärkt inzwischen den Anstieg der Binnennachfrage, und falls es nicht zu negativen Schocks kommt, dürfte sich die bisher nur schleppend verlaufende Konjunkturerholung beschleunigen. Die anziehenden Nahrungsmittel- und Brennstoffpreise haben die Infl ationsrate zwar über den Zielkorridor der Zentralbank hinaus steigen lassen, es gibt jedoch noch erhebliche Kapazitätsüberhänge, und sobald die vorübergehenden Faktoren abklingen, dürfte die Infl ation bis Ende 2012 wieder in den Zielkorridor zurückkehren.