• Die Lebenserwartung bei der Geburt steigt in den OECD-Ländern weiter stetig um durchschnittlich 3-4 Monate pro Jahr, ohne Anzeichen einer Verlangsamung. Zu verdanken ist dieser Gewinn an Lebenserwartung einer Reihe von Faktoren, darunter einer gesünderen Lebensweise und besseren Bildung sowie Fortschritten bei der Gesundheitsversorgung.

  • In der Säuglingssterberate, d.h. der Sterberate von Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr, spiegeln sich der Effekt wirtschaftlicher und sozialer Bedingungen auf die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen, das soziale Umfeld, individuelle Lebensgewohnheiten sowie die Merkmale und die Effizienz der Gesundheitssysteme wider.

  • Der Suizid ist in vielen OECD-Ländern eine bedeutende Todesursache, auf die 2013 über 150 000 Todesfälle zurückzuführen waren. Die Gründe, weshalb manche Menschen einen Selbstmordversuch unternehmen bzw. Selbstmord begehen, sind von komplexer Natur. Ein hoher Prozentsatz der Personen, die einen Selbstmordversuch unternommen oder Selbstmord begangen haben, leidet bzw. litt an psychischen Erkrankungen wie schweren Depressionen, bipolaren Störungen oder Schizophrenie. Das soziale Umfeld einer Person spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein niedriges Einkommen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Arbeitslosigkeit sowie soziale Isolation sind mit höheren Suizidraten assoziiert.

  • Der Tabakkonsum ist für nahezu 6 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich, wovon über 5 Millionen auf den unmittelbaren Tabakkonsum zurückzuführen sind und über 600 000 Nichtraucher betreffen, die Tabakrauch in der Umgebungsluft ausgesetzt waren. Tabakkonsum ist ein wesentlicher Risikofaktor für mindestens zwei der häufigsten Ursachen vorzeitiger Sterblichkeit – Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs –, da er u.a. die Gefahr von Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, Mundkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht. Zudem trägt er erheblich zu Atemwegserkrankungen, wie z.B. chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), bei. Rauchen während der Schwangerschaft kann ein niedriges Geburtsgewicht und Krankheiten beim Säugling verursachen. Rauchen ist im OECD-Raum wie auch weltweit nach wie vor das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko.

  • Die durch gesundheitsschädigenden Alkoholkonsum bedingte Gesundheitsbelastung ist, sowohl was die Morbidität als auch die Mortalität betrifft, ganz erheblich. Alkoholkonsum geht mit zahlreichen gesundheitsschädigenden Effekten und negativen Folgen für die Gesellschaft einher, wie u.a. einem erhöhten Risiko einer Reihe von Krebserkrankungen sowie von Schlaganfall und Leberzirrhose. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft erhöht das Risiko von körperlichen und -geistigen Geburtsschäden beim Kind. Zudem kann Alkoholkonsum auch auf Grund von Unfällen, Verletzungen, tätlichen Angriffen, Gewalt, Mord und Selbstmord zu Tod oder Behinderung führen.

  • Fettleibigkeit (Adipositas) ist ein bekannter Risikofaktor für zahlreiche Gesundheitsprobleme, wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atembeschwerden (Asthma), Muskel-Skelett-Erkrankungen (Arthritis) sowie einige Krebsarten. Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit ist ein wesentliches Problem für die öffentliche Gesundheit, das den Fortschritt bei der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährdet.

  • Ärzte spielen eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem. In vielen OECD-Ländern herrscht Besorgnis über einen bereits bestehenden oder künftigen Ärztemangel, insbesondere an Allgemeinärzten und in ländlichen oder in sozioökonomisch benachteiligten städtischen Gebieten praktizierenden Ärzten.

  • Krankenpflegekräfte bilden gewöhnlich die größte Berufsgruppe im Gesundheitsbereich, ihre Zahl ist im Durchschnitt der OECD-Länder ungefähr dreimal so hoch wie die der Ärzte. In vielen Ländern herrscht jedoch Besorgnis über einen Mangel an Krankenpflegekräften, und diese Besorgnis könnte in Zukunft noch zunehmen, wenn die Nachfrage nach Krankenpflegekräften weiter steigt und es mit der Alterung der geburtenstarken Jahrgänge zu einer Verrentungswelle in dieser Berufsgruppe kommt. Daher wurden in vielen Ländern Maßnahmen eingeleitet, die darauf abzielen, mehr Nachwuchskräfte auszubilden, was durch Anstrengungen flankiert wird, um den Verbleib von praktizierenden Pflegekräften im Beruf zu sichern.

  • In den meisten OECD-Ländern machen die Gesundheitsausgaben einen großen und weiter steigenden Teil sowohl der öffentlichen als auch der privaten Ausgaben aus. Der für Gesundheitsausgaben aufgewendete BIP-Anteil ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen, hat sich in den letzten Jahren infolge des weltweiten Wirtschaftsabschwungs in zahlreichen Ländern jedoch stabilisiert oder sogar verringert. Die für die Gesundheitsversorgung aufgewendeten finanziellen Ressourcen variieren erheblich zwischen den Ländern, was auf die relative Priorität zurückzuführen ist, die der Gesundheit beigemessen wird, sowie auf Unterschiede in den Finanzierungs- und Organisationsstrukturen der Gesundheitssysteme der einzelnen Länder.