• Die Wirtschaft hat ihre frühere Dynamik eingebüßt, der Preisauftrieb verharrt jedoch hartnäckig über der Mitte des Zielkorridors der Zentralbank von 4,5%. Die restriktivere Geldpolitik, die schwäche re Auslandsnachfrage sowie die politische Ungewissheit auf Grund der bevorstehenden Präsidentschaftswahl werden die gesamtwirtschaftliche Tätigkeit im Jahresverlauf 2014 wahrscheinlich belasten. Das BIP-Wachstum wird sich den Projektionen zufolge 2015 etwas beleben, wobei die fortbestehen - den angebotsseitigen Engpässe, darunter die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt, und die weiterhin erforderliche restriktive makroökonomische Politik die Inlandsnachfrage bremsen werden.

  • Das BIP-Wachstum ist Anfang 2014 in Reaktion auf strengere Kreditbedingungen zurückgegangen. Insbesondere Beschränkungen der Hypothekenkreditvergabe und der Grundstückserschließungen bremsen nach wie vor die Investitionen und die Umsätze im Immobiliensektor. Maßnahmen zur Stilllegung überschüssiger Industriekapazitäten haben ebenfalls einen dämpfenden Effekt auf das Wachstum. Die Investitionstätigkeit erhält jedoch weiterhin Auftrieb durch eine stärkere Ausrichtung auf den städtebaulichen Bedarf sowie die Öffnung von Sektoren, in denen zuvor keine private Investitionen getätigt werden konnten. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass das Wachstum während der nächsten zwei Jahre etwas oberhalb von 7¼% verharren wird. Der Leistungsbilanzüberschuss wird sich voraussichtlich auf 1¼-1½% des BIP verringern.

  • Das Wachstum wird voraussichtlich an Fahrt gewinnen. Die Investitionen dürften sich erholen, wenn die vom Kabinettsausschuss für Investitionen genehmigten Infrastrukturprojekte umgesetzt werden und die politische Unsicherheit nach den Parlamentswahlen im Mai 2014 abnehmen wird. Die Abwertung der Rupie im Sommer 2013 und eine sich festigende Auslandsnachfrage dürften das Exportwachstum stützen, während Einmalfaktoren, wie der Anstieg der ländlichen Einkommen und der Rückgang der Inflation, den Konsum voraussichtlich ankurbeln werden. Jedoch werden die Haushaltskonsolidierung und Angebotsengpässe zusammen mit dem nach wie vor hohen Anteil an notleidenden Krediten und dem hohen Verschuldungsgrad der Unternehmen die Erholung belasten.

  • Im Gegensatz zu der unsicheren Wirtschaftslage in mehreren anderen aufstrebenden Marktwirtschaften hat sich das Konsumklima in Indonesien aufgehellt. Die Konjunktur hat sich abgeschwächt, und diese Entwicklung sowie die kräftigere Exporttätigkeit haben in den letzten Monaten zu einer Verringerung des Leistungsbilanzdefizits beigetragen. Infolgedessen hat die Besorgnis über die Leistungsbilanz abgenommen, und die Währung hat stark aufgewertet. Die Inflation hat sich angesichts des nachlassenden Effekts der gekürzten Kraftstoffsubventionen und der nachgebenden Nahrungsmittelpreise zu verlangsamen begonnen.

  • Die moderate Erholung, die Ende 2013 zu beobachten war, wurde durch die Turbulenzen im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine gestoppt. Damit verbundene zunehmende Unsicherheiten und Kapitalflucht belasten nun das Investitionsklima. Das Wachstum des Verbrauchs wird angesichts einer Verlangsamung des realen Einkommenswachstums und einer Verteuerung der Konsumentenkredite abnehmen. Der schwache Rubel wird der angeschlagenen Konjunktur und dem Staatshaushalt etwas Auftrieb geben.

  • Die Wirtschaftstätigkeit wird den Erwartungen zufolge unter dem Einfluss einer Abwertung des Rand und einer Beschleunigung des Welthandels durch ein dynamischeres Exportwachstum beflügelt werden. Die Inlandsnachfrage wird durch das nach wie vor trübe Vertrauensklima und das verhaltene Wachstum der realen Einkommen gebremst werden, jedoch langsam von der Stärkung der Exportwirtschaft profitieren. Das Wachstum wird allerdings nicht stark genug werden, um die erhebliche negative Produktionslücke zu verringern.