OECD-Wirtschaftsberichte: Deutschland 2010
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Gesamtbeurteilung und Empfehlungen
Nach dem steilsten Abschwung der Nachkriegsgeschichte erhielt das Wachstum im Frühjahr 2009 wieder ein positives Vorzeichen. Die gegenwärtige Erholung wird von fiskalischen Impulsen, expansiven monetären Bedingungen, einem Aufschwung im Welthandel, einer Verbesserung der Finanzierungsbedingungen sowie dem Lageraufbau im Unternehmenssektor getragen. Doch obwohl sich die Wirtschaft erholt, wird das vor der Krise beobachtete Produktionsniveau den Projektionen zufolge erst 2013 wieder erreicht sein. Auf mittlere Sicht werden somit erhebliche Kapazitätsüberhänge bestehen bleiben, wenngleich die Krise wahrscheinlich auch zu einer vorübergehenden Verringerung der Wachstumsrate des Produktionspotenzials geführt hat. In der kommenden Zeit wird der Hauptantrieb wohl weiter von den Exporten ausgehen, weil die Ausgaben für Investitionen in neue Kapazitäten voraussichtlich erst sehr langsam wieder zunehmen werden. Das verringerte Produktionsniveau wird sich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken und so die Sparquote auf hohem Niveau halten und das Wachstum des privaten Verbrauchs dämpfen. Die öffentliche Finanzlage wird sich weiter verschlechtern, nicht zuletzt weil die zusätzlichen dauerhaften Steuersenkungen, die Anfang dieses Jahres zur Stabilisierung der Binnennachfrage vorgenommen wurden, das Defizit ebenfalls erhöhen.
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