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Integration von Zuwanderern: OECD-Indikatoren 2012

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In dieser Publikation wird untersucht, wie sich Zuwanderer und ihre Kinder in die Gesellschaft der OECD-Länder integrieren, was anhand ihrer Fortschritte bei einer Reihe wichtiger Indikatoren gemessen wird. Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet (materielle Lebensbedingungen, Gesundheit, Bildung, Arbeitsmarkt, zivilgesellschaftliches Engagement), da die Integration ein mehrdimensionales Thema ist. Messgrößen der Ergebnisse sowie der in den letzten zehn Jahren erzielten Fortschritte werden entsprechenden Messgrößen für eine Vergleichsgruppe – die im Wohnsitzland geborene Bevölkerung – gegenübergestellt. Es werden drei Gruppen von Fragen behandelt: 1. Inwieweit unterscheiden sich die durchschnittlichen Ergebnisse der Zuwanderer von denen der im Inland Geborenen; 2. Lassen sich diese Unterschiede durch strukturelle Effekte erklären (unterschiedliche Bevölkerungszusammensetzung nach Alter, Bildungsniveau usw.)? 3. Wie haben sich die Integrationsergebnisse im Lauf der letzten zehn Jahre entwickelt?

Ein einleitendes Kapitel liefert eine detaillierte Beschreibung der untersuchten Bevölkerungsgruppen (im Ausland Geborene und Haushalte von im Ausland Geborenen sowie im Inland geborene Kinder von Zuwanderern). Das letzte Kapitel gibt einen Überblick über die Frage der Diskriminierung, da diese ein möglicher Grund für fortbestehende Nachteile für Zuwanderer und ihre Kinder ist.  

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Zivilgesellschaftliches Engagement

Aktives gesellschaftliches Engagement ist wahrscheinlich einer der besten Indikatoren für eine gelungene Integration. Es zeigt, inwieweit sich ein Zuwanderer schon eingelebt hat und über die materielle Notwendigkeit hinaus am Leben des Aufnahmelandes teilnimmt. Das gesellschaftliche Engagement fungiert insofern als Integrationsindikator, als es das Interesse der Zuwanderer am Funktionieren der Gesellschaft sowie ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich einzubringen, zum Ausdruck bringt. Ein Gradmesser dafür, wie sehr sich Zuwanderer gesellschaftlich integriert fühlen, ist ihre Beteiligung an freiwilligen bürgerschaftlichen Aktivitäten. Dies kann zum Beispiel die Mitgliedschaft und Mitarbeit in Verbänden und Vereinen, ehrenamtliche Tätigkeiten und die – selbstgewählte – Mitgliedschaft in Gewerkschaften oder Parteien umfassen. Politische Partizipation ist eine Dimension aktiven gesellschaftlichen Engagements. Allerdings beschränkt sich dieser Aspekt auf Zuwanderer, die die Staatsangehörigkeit ihres Wohnsitzlandes besitzen. Der Grad des Vertrauens in Institutionen wie Schule, Polizei und Justiz hängt eng mit der Bereitschaft zusammen, eine aktive Rolle in der Gesellschaft wahrzunehmen. Die Staatsangehörigkeit ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, da Ausländer nicht immer dieselben staatsbürgerlichen Rechte besitzen wie Staatsangehörige. Auch soziodemografi sche Merkmale wie Alter, Einkommen und Bildung spielen eine Rolle. Bei Zuwanderern, die schon länger im Aufnahmeland leben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung an bürgerschaftlichen Aktivitäten höher. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Beherrschung der Landessprache, da sie ausschlaggebend dafür ist, ob und wie gut Migranten in der öffentlichen Debatte ihre Meinung vertreten können. In diesem Kapitel werden der Erwerb der Staatsangehörigkeit (sowohl im Hinblick auf den Anteil der Staatsangehörigen unter den Zuwanderern als auch hinsichtlich der Entwicklung der Einbürgerungszahlen – Indikator 8.1) und die Wahlbeteiligung derjenigen Zuwanderer, die die Staatsangehörigkeit des Aufnahmelandes erworben haben, (Indikator 8.2) untersucht. Eine Erörterung dieser Indikatoren fi ndet sich im Abschnitt „Messung“ am Ende dieses Kapitels.

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