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  • Eines der obersten Ziele politischer Entscheidungsträger besteht darin, die Bürger in die Lage zu versetzen, die Vorteile einer globalisierten Weltwirtschaft zu nutzen. Daher richten sie ihr Augenmerk auf die Verbesserung der Bildungspolitik, um die Qualität der Leistungserbringung, eine gerechtere Verteilung der Bildungschancen und stärkere Anreize für eine größere Effizienz der Schulen zu gewährleisten.

  • Da das Lernen größtenteils in der Schule erfolgt, hat was in der Schule geschieht, direkten Einfluss auf das Lernen. Und was in der Schule geschieht, wird wiederum durch die auf den höheren Verwaltungsebenen der Bildungssysteme der Länder getroffenen Entscheidungen in Bezug auf Ressourcen, Politiken und Praktiken beeinflusst.

  • Sind die Schülerinnen und Schüler gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet? Können sie analysieren, logisch denken und ihre Ideen effektiv kommunizieren? Haben sie Interessen entwickelt, die sie ihr ganzes Leben hindurch als produktive Mitglieder von Wirtschaft und Gesellschaft weiterverfolgen können? Die Internationale Schulleistungsstudie der OECD (PISA) sucht durch ihre im Dreijahresturnus durchgeführten Erhebungen der Kenntnisse und Fähigkeiten 15-jähriger Schülerinnen und Schüler aus OECD-Ländern und Partnerländern/-volkswirtschaften in wichtigen Grundbildungsbereichen Antworten auf diese Fragen zu liefern. Die an PISA teilnehmenden Länder vereinen fast 90% der Weltwirtschaft auf sich.

  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Ressourcen für das Bildungswesen bzw. den bildungspolitischen Maßnahmen und Praktiken und der Lesekompetenz? Und in welchem Zusammenhang stehen diese Faktoren mit dem sozioökonomischen Hintergrund der einzelnen Länder, der einzelnen Schulen und der einzelnen Schülerinnen und Schüler? Dieses Kapitel enthält eine Zusammenfassung ausgewählter Merkmale, die „erfolgreichen“ Schulsystemen, definiert durch vergleichsweise leistungsstarke Schülerinnen und Schüler und eine größere Ausgewogenheit der Lernerträge, gemein sind, weil dort der sozioökonomische Hintergrund nur einen moderaten Einfluss auf die Schülerleistungen hat.

  • Anhand einer eingehenden Betrachtung ausgewählter Organisationsmerkmale der Schulen und Schulsysteme geht es in diesem Kapitel im Einzelnen um den Einfluss der Ressourcen, Politiken und Praktiken auf die Schülerleistungen und darum, inwieweit positive Beziehungen auf Schulebene sich in positiven Beziehungen innerhalb des Bildungssystems niederschlagen. In diesem Kapitel wird auch der Einfluss des schulischen Umfelds auf die Lernerträge erörtert.

  • Dieses Kapitel enthält detaillierte Beschreibungen und eingehende Analysen ausgewählter organisatorischer Merkmale der Schulen und Systeme, die Einfluss auf die Schülerleistungen haben. Dazu zählen die Modalitäten der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf Klassenstufen, Schulen und Bildungsgänge, die Schulautonomie der Wettbewerb unter den Schulen, die Modalitäten des Einsatzes von Schülerbeurteilungen auf der Ebene der Schulen und Schulsysteme sowie die in Bildung investierten Ressourcen.

  • Schülerinnen und Schüler lernen besser in disziplinierten Klassen und mit der Unterstützung engagierter Lehrkräfte und Eltern. Auf der Basis der Angaben von Schülerinnen und Schülern, Schulleitungen und im Fall einiger Länder auch von Eltern, werden in diesem Kapitel sechs wichtige Aspekte des Lernumfelds beschrieben und analysiert: das Lernen beeinflussendes Lehrer- und Schülerverhalten, Schuldisziplin, Lehrer-Schüler-Beziehungen, die Art und Weise, wie Lehrkräfte das Leseengagement der Schülerinnen und Schüler fördern, das Engagement der Eltern in der Schule und ihre Erwartungen gegenüber der Schule sowie die Führungsrolle der Schulleitung.

  • Viele Länder bekunden ein starkes Engagement für Kinder und Bildung. Dieses Engagement wird jedoch auf die Probe gestellt, wenn es mit anderen Zielen in Konkurrenz tritt. Wie entlohnen die Länder z.B. ihre Lehrkräfte im Vergleich zu dem, was sie anderen Arbeitskräften mit gleichem Qualifikationsniveau zahlen? Welches Gewicht haben Bildungsabschlüsse gegenüber anderen Qualifikationen bei der Auswahl von Bewerbern für eine Stelle? Würden Sie es wünschen, dass Ihr Kind Lehrerin bzw. Lehrer wird? Wie viel Aufmerksamkeit richten die Medien auf Schulen und Schulbildung? Und was wird letztlich als wichtiger betrachtet: der Erfolg eines Landes bei Sportwettkämpfen oder sein Platz auf einer Rangliste schulischer Leistungen? Ermutigen Eltern ihre Kinder eher dazu, länger und mehr zu lernen, oder ist es ihnen lieber, dass sie mehr Zeit mit ihren Freunden bzw. mit Gemeinschafts- oder sportlichen Aktivitäten verbringen?