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Jenseits des BIP

Was bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung wirklich zählt

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Das BIP ist zwar der bekannteste und gebräuchlichste Wirtschaftsindikator, es kann aber nicht über alle relevanten Aspekte der wirtschaftlichen Leistung und des sozialen Fortschritts Auskunft geben. Dieser Band zeigt, dass das BIP als alleiniger Maßstab für die wirtschaftliche Leistung irreführend ist: Es ist der Fokussierung auf diese Kennzahl zuzuschreiben, dass die Politikverantwortlichen die Krise von 2008 nicht kommen sahen und ihre wirtschaftlichen und sozialen Folgen nicht richtig beurteilten. Die Co-Vorsitzenden der der OECD angegliederten Hochrangigen Sachverständigengruppe zur Messung von wirtschaftlicher Leistung und sozialem Fortschritt – Joseph E. Stiglitz, Jean-Paul Fitoussi und Martine Durand – argumentieren, dass wir Indikatoren-Dashboards entwickeln müssen, die abbilden, was wirklich zählt: Wer vom Wachstum profitiert, ob dieses Wachstum ökologisch nachhaltig ist, wie die Menschen ihr Leben empfinden und welche Faktoren für den Erfolg eines Menschen oder eines Landes ausschlaggebend sind. Diese Dashboards werden den Politikverantwortlichen helfen, die richtigen Entscheidungen für die Bevölkerung, das Land und die Welt zu treffen. Die Publikation beleuchtet darüber hinaus auch die Fortschritte, die in den letzten zehn Jahren im Hinblick auf die Erhebung von Daten zu Wohlstand und Lebensqualität und ihre Berücksichtigung bei der Politikgestaltung erzielt wurden. In einem Begleitband – For Good Measure: Advancing Research on Well-being Metrics Beyond GDP – präsentieren einige Mitglieder der Hochrangigen Sachverständigengruppe gemeinsam mit Co-Autoren, bei denen es sich um führende Wirtschaftswissenschaftler, Politikwissenschaftler, Psychologen und Statistiker handelt, ihre neuesten Forschungsergebnisse in ausgewählten Teilbereichen der umfassenden Agenda zur Definition und Messung von Wohlstand.

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Nötige Arbeiten im Anschluss an die Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission

In diesem Kapitel werden die seit dem Bericht der Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission von 2009 zur Wohlstandsmessung jenseits des BIP durchgeführten Arbeiten betrachtet. Es wird geltend gemacht, dass die von der Staatengemeinschaft im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung vereinbarten 169 Unterziele zu zahlreich sind und die Staaten eine Auswahl treffen müssen, die ihren Prioritäten entspricht. Zudem wird gezeigt, dass die wachsende Ungleichheit bei den Einkommen und Vermögen ein weltweites Problem ist und dass selbst in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften häufig nur unzureichende Daten vorliegen. Ferner wird davor gewarnt, sich allzu sehr auf breit gefasste Durchschnittswerte zu stützen, da große Ungleichheiten zwischen gegebenen Gruppen („horizontale Ungleichheiten“) nicht daraus hervorgehen und sie nichts darüber aussagen, wie die Ressourcen in den privaten Haushalten aufgeteilt sind und verwaltet werden. In dem Kapitel wird die Auffassung vertreten, dass es nicht nur auf die Ungleichheiten bei den Ergebnissen ankommt, sondern auch auf die Ungleichheiten bei den Möglichkeiten der Menschen, diese Ergebnisse zu erreichen – und dass diese Ungleichheiten messbar sind. Andere Gebiete, auf denen weitere Arbeiten erforderlich sind, sind z. B. das subjektive Wohlbefinden und die wirtschaftliche Unsicherheit, die mit Sozialkapital und Vertrauen in Wechselwirkung stehen, sowie die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit.

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