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2019 OECD-Wirtschaftsausblick, Ausgabe 2019/2

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Im OECD-Wirtschaftsausblick analysiert die OECD zweimal jährlich die wichtigsten wirtschaftlichen Trends und die Aussichten für die kommenden zwei Jahre. Der Wirtschaftsausblick liefert einen in sich stimmigen Satz von Projektionen zu gesamtwirtschaftlicher Produktion, Beschäftigung, Preisentwicklung, Haushaltssalden und Leistungsbilanzen.

Diese Analysen und Projektionen erstrecken sich auf alle OECD-Mitgliedsländer sowie ausgewählte Nichtmitgliedsländer. Die vorliegende Ausgabe enthält eine allgemeine Beurteilung der Wirtschaftslage, eine Reihe von Fokuspapieren zu makroökonomischen und strukturellen Fragen sowie ein Kapitel, in dem die Entwicklungen und Projektionen für die einzelnen Länder zusammengefasst sind.

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Gesamtbeurteilung der Wirtschaftslage

Die globalen Aussichten sind instabil und es gibt zunehmend Anzeichen dafür, dass sich der Konjunkturabschwung verfestigt. Das BIP-Wachstum ist nach wie vor schwach. Dieses Jahr war in fast allen Volkswirtschaften eine Verlangsamung zu beobachten und der Welthandel stagniert. Die seit Mai andauernde Verschärfung der handelspolitischen Spannungen beeinträchtigt zunehmend das Vertrauen und die Investitionstätigkeit, was die politische Unsicherheit weiter erhöht und die Risikoeinschätzung an den Finanzmärkten belastet. Die Einkommen der privaten Haushalte und die Konsumausgaben werden nach wie vor durch die günstigen Arbeitsmarktbedingungen gestützt, zumindest auf kurze Sicht, wenngleich Umfragedaten auf eine bevorstehende Abschwächung hindeuten. Schritte in Richtung eines stärker akkommodierenden geldpolitischen Kurses sorgen in vielen Volkswirtschaften weiterhin für hohe Vermögenspreise, die Realwirtschaft scheint davon allerdings weniger zu profitieren als in der Vergangenheit. In vielen Ländern wurde die Fiskalpolitik bislang nur begrenzt gelockert, sodass noch Spielraum besteht, die niedrigen Zinssätze stärker zur Stützung des Wachstums zu nutzen. Insgesamt wird das globale BIP-Wachstum angesichts des Zusammenspiels dieser Faktoren den Projektionen zufolge 2020 und 2021 bei rd. 3% verharren, nachdem es in diesem Jahr auf 2,9% gesunken ist, den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise (). Die Inflation wird voraussichtlich verhalten bleiben. Das Wachstum des Welthandels dürfte sich in Anbetracht der andauernden Handelsspannungen nur langsam beleben und die Handelsintensität wird 2019-2021 niedrig bleiben. Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge, dass sich die Wachstumserwartungen weiter verschlechtern, sofern die Politik dem nicht durch geeignete Maßnahmen entgegenwirkt. Die durch die anhaltenden Handelsspannungen ausgelösten Lieferkettenanpassungen und Aktivitätsverlagerungen in andere Länder bremsen die Nachfrage und schwächen das mittelfristige Wachstum, indem sie die Produktivität und Investitionsanreize verringern.

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