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  • Die Erholung der Weltwirtschaft ist nun schon seit einiger Zeit im Gang, auch wenn die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern auf hohem Niveau verharrt. In den aufstrebenden Volkswirtschaften hat sich das Wachstum wesentlich kräftiger entwickelt, wohingegen es in einem großen Teil des OECD-Raums nach wie vor schwach und ungleichmäßig verläuft und in jüngster Zeit erneut ins Stocken gekommen ist. Unter dem Einfluss der sich fortsetzenden Normalisierung der Finanzmärkte sowie des Schuldenabbaus bei den privaten Haushalten und im Unternehmenssektor dürfte das Wachstum im OECD-Raum in den Jahren 2011-2012 allmählich an Dynamik gewinnen. Vor diesem Hintergrund wird die Herausforderung darin bestehen, Orientierungen für den Übergang von einer politikinduzierten Erholung zu einem selbsttragenden Wachstum zu liefern. Wenn die Impulse entzogen werden, muss die Politik einen glaubwürdigen mittelfristigen Rahmen bieten können, u.a. für den Finanzsektor, um die Erwartungen zu stabilisieren und das Vertrauen zu stärken. Dazu wird es entscheidend auf internationale Zusammenarbeit, insbesondere im Kontext des G20- Prozesses, ankommen.

  • Die Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort, allerdings mit verhaltenerem Tempo. Produktions- und Handelswachstum haben seit dem Frühjahr nachgegeben, da vorübergehende Wachstumskräfte, wie die von fiskalischen Konjunkturmaßnahmen ausgehenden Anschubeffekte, nachgelassen haben und noch nicht in vollem Umfang durch eine selbsttragende Wachstumsdynamik abgelöst wurden. Angesichts einer Geldpolitik, die weiterhin akkommodierend ausgerichtet ist, während sich die fiskalischen Konsolidierungsanstrengungen zugleich ausweiten, kann davon ausgegangen werden, dass die gegenwärtige leichte Abschwächung des Produktionswachstums nicht lange anhalten wird. Dennoch ist es, zumindest in den OECDVolkswirtschaften, unwahrscheinlich, dass das Wachstum auf kurze Sicht die in vergangenen Konjunkturaufschwüngen beobachtete Dynamik entfalten wird. Da die Expansion auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften im Vergleich zu früheren Stadien der Erholung etwas langsamer ablaufen und damit nachhaltiger werden dürfte, wird sich das weltweite Produktionswachstum 2011 voraussichtlich auf rd. 4¼% und 2012 auf 4½% belaufen (Tabelle 1.1). Auf dieser Grundlage würde die Arbeitslosigkeit im OECD-Raum etwas zurückgehen und gegen Ende 2012 bei rd. 7¼% liegen, im Vergleich zu einem Tiefstand von knapp über 5½% vor der Krise. Die Inflationsrate dürfte sich allmählich auf niedrigem Niveau stabilisieren.

  • Die meisten OECD-Länder sehen sich großem fiskalischem Konsolidierungsbedarf gegenüber. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Erholung noch immer unsicher und die Geldpolitik bereits expansiv ausgerichtet ist, kommt es zu schwierigen Zielkonflikten zwischen der Förderung des kurzfristigen Wachstums und der Konsolidierung. Solche Konflikte bestehen auch in Bezug auf andere Politikziele, wie soziale Gerechtigkeit und langfristiges Wachstum. Letztlich werden schwere Entscheidungen getroffen werden müssen, die von der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der einzelnen Länder abhängen werden. Diese Zielkonflikte können jedoch durch die richtige Auswahl der zur Verbesserung der Haushaltslage eingesetzten Instrumente gemindert werden, da einige Maßnahmen das Wachstum auf längere Sicht potenziell verstärken und gleichzeitig Einfluss auf die Folgen der Konsolidierung im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit und auf ihre politische Akzeptanz haben.

  • Dieser Anhang enthält Angaben zu einigen der wichtigsten ökonomischen Datenreihen, die als Hintergrundmaterial für die im Hauptteil des Berichts beschriebenen jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen im OECD-Raum gedacht sind. Bei den Daten für den Zeitraum 2010-2012 handelt es sich um Schätzungen und Projektionen der OECD. In einigen Tabellen wurden die Daten an international vereinbarte Konzepte und Definitionen angepasst, um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Ländern und zugleich die Konsistenz mit früheren Daten in anderen OECD-Publikationen zu gewährleisten. Es werden Gewichtungskoeffizienten verwendet, die für jeden Beobachtungszeitraum neu definiert werden, wobei die Koeffizienten von der jeweiligen Quantität abhängen. Wegen Einzelheiten bezüglich der Aggregierung, vgl. OECD Economic Outlook Sources and Methods